Lernwirksamer Unterricht wird ermöglicht durch Lebensweltbezug
Was bedeutet Lebensweltbezug?
Lebensweltbezug im Unterricht bezieht sich auf die Integration von Alltagserfahrungen, sozialen Kontexten und persönlichen Bezügen der Lernenden in den Lehr- und Lernprozess. Dies geschieht durch die Auswahl und Gestaltung von Lehrinhalten und ‑methoden, die unmittelbar auf die Lebensrealität der Schülerinnen und Schüler eingehen.
"Der Lebensweltbezug zu den Lernenden wird hergestellt, indem an ihre persönlichen Ziele, individuellen Interessen und Erfahrungen angeknüpft wird. Dieses Konzept von Lebensweltbezug ist daher ein am lernenden Subjekt orientiertes didaktisches Prinzip." (Jonas 2018, 25)
Hinweis: Die Begrifflichkeiten Lebensweltbezug, Alltagsbezug, Realitätsbezug, Praxisorientierung, Lebensweltorientierung oder Lebensweltnähe werden in der Literatur annähernd synonym verwendet und sind daher hier unter dem Begriff Lebensweltbezug zusammengefasst.
Lernen soll in einem Kontext stattfinden, der für die Schüler und Schülerinnen persönlich relevant und verständlich ist. Gelingt dies, so stellen sich u. a. folgende positive Effekte ein:
- Das Interesse am Lernen wird geweckt.
- Durch Anknüpfung an Vorwissen und Einbezug von Emotionen wird das Behalten von Faktenwissen verbessert.
- Die Problemlösefähigkeiten durch Anwendung auf Alltagsfragen werden geschult.
- Die Schülerinnen und Schüler sind motiviert, wenn sie erkennen, dass sie das Gelernte jetzt oder später auch anwenden oder brauchen können.
Lehrkräfte versuchen bei der Planung von Unterricht einen situativen Rahmen vorzugeben, welcher möglichst Lebensweltbezüge für die Schülerinnen und Schüler herstellt. Hierbei ist es wichtig zu wissen, über welches Vorwissen die Schülerinnen und Schüler verfügen, bzw. in welcher Lebenswelt sie aufwachsen.
Deshalb sollten sich Lehrkräfte über die Interessen, Lebenslagen und die Lebenswelt der Klasse informieren. Dies ist denkbar, indem z. B. Vorwissen zu einem Thema abgefragt und im Unterrichtsgespräch erörtert wird; aber auch indem Schülerinnen und Schüler an der Auswahl von Unterrichtsthemen beteiligt werden.
Was für eine Lerngruppe einen hohen Lebensweltbezug hat, kann bei einer anderen Gruppe einen sehr geringen haben. Die gelingende Anknüpfung an Lebensweltbezüge im Unterricht liegt daher stets in der Verantwortung der Lehrkraft. Hierbei hilft eine positive emotionale Bindung zwischen ihr und der Lerngruppe. Es ist unbedingt erforderlich, das Vorwissen der Lerngruppe bezüglich eines neuen Themas abzufragen oder im Unterrichtsgespräch zu erörtern.
- Einstieg/Motivation: "Ist euch das schon passiert? Kennt ihr auch? Kennt ihr das Phänomen?"
- Erarbeitung: "Habt ihr euch schon mal überlegt, warum das so ist?"
- Zusammenfassung: "Versuche zu erklären, was da gerade passiert ist."
- Transfer: "Jetzt weißt du, warum das so ist. Wo in deinem Alltag spielt das eine Rolle bzw. kann es hilfreich sein?"
Welche Fragen leiten die Unterrichtsplanung?
Weitere Impulse finden sich unter:
Abbildung 2-4: © ISB
Abbildung 5: ChatGPT, 11.09.2024
Jonas, K. (2018): Dissertation zur Erlangung des akademischen Doktorgrades der Philosophischen Fakultät im Fach Didaktik der Geschichte an der Universität Passau.
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