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Lernwirksamer Unterricht wird ermöglicht durch die Möglichkeit der Verhaltensreflexion

Im Klassenzimmer ist ein effektives Classroom-Management entscheidend für eine positive Lernumgebung. Regelklarheit spielt dabei eine zentrale Rolle. Wenn die Grenzen von Anfang an deutlich gesetzt werden, schafft das nicht nur Struktur, sondern fördert auch ein respektvolles Miteinander. Die Herausforderung liegt dabei nicht nur im Festlegen von Regeln, sondern im konsequenten Einhalten und Reflektieren darüber.

Wenn Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit ihren Lehrkräften über das Regelwerk nachdenken, es besprechen und bewerten, schafft das nicht nur Verständnis, sondern fördert auch die Selbstverantwortung. Hierbei geht es nicht nur um das Feststellen von Verstößen, sondern vielmehr um die gemeinsame Reflexion, warum bestimmte Regeln existieren und welchen Zweck sie erfüllen. Dabei können vielfältige Möglichkeiten der Verhaltensreflexion eingesetzt werden, von denen einige hier vorgestellt werden.

Mögliche Methoden zur Verhaltensreflexion

Blitzlicht-Reflexion

Die Klasse wird in zwei Gruppen (Mitnehmen/Hierlassen) eingeteilt, die sich gegenüber sitzen. In der Mitte bleibt ein Stuhl frei, der abwechselnd von einem Mitglied der Gruppe (aus dem Gespräch / aus der Teamarbeit etc.) "Mitnehmen" und "Hierlassen" besetzt wird.  Auf dem Stuhl sitzend wird jeweils der Satzanfang "Ich nehme mit, dass ..." bzw. "Ich lasse hier, dass ..." mit der eigenen Einschätzung beendet und ein Platz auf der anderen Seite eingenommen. Beim zweiten Platznehmen auf dem freien Stuhl wird die jeweils andere Aussage als Kurzfeedback beendet, sodass nach zwei Runden alle Schülerinnen und Schüler zweimal rückgemeldet haben. Wichtig ist bei dieser Methode ein schnelles Tempo, damit Dynamik in der Klasse entsteht.

Vorteile:

  • aktive Mitwirkung aller Beteiligten
  • keine Zeit für Diskussionen
  • kurze Dauer
  • klare Vorgaben

Feedback mit Orientierungshilfe

Nach der zu besprechenden Aktivität erhalten alle Schülerinnen und Schüler jeweils ein Päckchen mit mehreren Steinen o. Ä. in unterschiedlichen Farben, einer Anleitung sowie einer Farblegende (z. B. rot = Kommunikation, gelb = Zusammenarbeit, grau = Gesprächsregeln). Sie suchen sich zwei Steine/Farben heraus, zu denen sie Feedback geben möchten. Nach der dann erfolgten Feedbackrunde kann noch eine Diskussion über besonders häufig genannte Punkte erfolgen. Mit dieser Methode wird die Wertschätzung für die Wahrnehmungen anderer und damit auch ein besseres Verständnis füreinander gefördert.

Vorteile:

  • aktive Mitwirkung aller Beteiligten
  • Orientierung durch Hilfestellung
  • Aufzeigen neuer Sichtweisen

Feedback durch Positionierung/Aufstellung (Soziometrie)

Die Lehrkraft stellt eine Frage, deren Beantwortung auf eine Selbsteinschätzung abzielt. Diese wird visuell entweder durch die Positionierung der eigenen Person an einer bestimmten Stelle im Raum (entlang eines Zahlenstrahls, zwischen Plus- und Minuspol, in Zimmerecke etc.) oder durch das Aufstellen eines Gegenstandes auf einer vorgegebenen Skala beantwortet. Dies kann im Stillen geschehen und anschließend im Gespräch erörtert werden oder die Schülerinnen und Schüler tauschen sich schon während des Aufstellens über ihren gewählten Platz aus.

Vorteile:

  • aktive Mitwirkung aller Beteiligten
  • beliebige Variationsmöglichkeit der Aufstellungskriterien
  • Durchführung (phasenweise) auch stumm